Windows soll ohne Media-Player ausgeliefert werden
Die EU-Kommission hat sich im Kartellverfahren gegen Microsoft offenbar entschieden. Der Computerriese wird mit einer Strafe in Höhe von 200 Mio. Dollar belegt und muss in Zukunft seine Windows-Versionen ohne den Media-Player anbieten. Das berichtet „Die Welt“ in ihrer Ausgabe von heute, Montag. Dem US-Konzern hatte eine Strafe von bis zu zehn Prozent seines jährlichen Umsatzes (2003: 32,2 Mrd. Dollar) gedroht.
Bei dem Verfahren, das im Jahr 2000 eröffnet worden war, ging es der Kommission um den möglichen Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung durch Microsoft. Stein des Anstoßes war die kostenlose Media-Player-Software, die mit dem Windows-System verknüpft ist und dadurch Konkurrenten, die ähnliche Produkte anbieten, benachteiligt. Nach Angaben der „Welt“ kommen am heutigen Montag die Wettbewerbsexperten der EU-Mitgliedsstaaten in Brüssel zusammen. Das Treffen habe aber eher formalen Charakter. Die Entscheidung der Kommission werde offiziell am 24. März 2004 bekannt gegeben. Nach dem Abschluss des EU-Verfahrens und dem im Jahr 2002 beigelegten Verfahren in den USA ist nun nur noch ein Verfahren gegen Microsoft in Japan anhängig, das allerdings erst vor wenigen Wochen aufgenommen wurde.